Er ist acht Jahre lang in seinem Heimatort Kall ein Hans Dampf in allen Gassen gewesen, der scheidende Ortsvorsteher Stefan Kupp. Ob Eröffnung der Herbstschau, Einweihung der Bürgerhalle, Spielplatzsanierung, Gedenkfest, Fassanstich zur Kirmeseröffnung, Gedenkrede am Ehrenmal - Stefan Kupp nahm seine enorm vielfältigen Aufgaben stets couragiert in die Hand. Zufrieden und mit ein bisschen Wehmut schaut der scheidende Ortsvorsteher auf sehr bewegte acht Jahre zurück. In dieser Zeit hat er sein Kall als rührigen Ortsvorsteher geprägt und vor ungeahnten, großen Herausforderungen wie der Pandemie, der Flutkatastrophe und dem Wiederaufbau gestanden. Kupp hat sie alle mit abertausenden Arbeitsstunden gemeistert und das wohlgemerkt ehrenamtlich!
Als Ortsvorsteher galt es, gut zu planen, aber auch improvisieren: Ein paar Stunden vor dem St. Martinszug musste Stefan Kupp da auch schonmal ein Gewand für den Heiligen Mann beschaffen. Spontan sprang er 2023 auch noch als Vorsitzender im Vorstand des Kaller Vereinskartells in die Bresche. „Bevor das den Bach runtergegangen wär, hab‘ ich das gemacht“, ist ein bezeichnender Satz für ihn. Dabei war auf seiner Visitenkarte eigentlich kein Platz mehr, denn zusätzlich zu seiner Brotarbeit als kaufmännischer Angestellter eines mittelständischen Kaller Unternehmens engagiert er sich im Vorstand des Bürgervereins, wo alleine tausende Stunden auf den Wiederaufbau der Bürgerhalle entfielen. Zudem war er seit 2020 Zweiter stellvertretender Bürgermeister.
Für die Anregungen, Sorgen und Nöte der Kaller/innen war er immer ansprechbar, egal ob in den Abendstunden oder am Wochenende. „Auch wenn nicht alle Wünsche umsetzbar sind, ist jedes Anliegen wert, gehört zu werden“, so sein Credo, denn ein Ortsvorsteher gilt als Bindeglied zwischen der Bevölkerung und dem Bürgermeister bzw. dem Rat der Gemeinde Kall.
Bewegende Momente habe er im Rahmen der Flutkatastrophe erleben dürfen, als die Menschen sich selbstverständlich gegenseitig geholfen haben. Glücklich hat ihn jedes Jahr auch seine Aufgabe als Gehilfe des Nikolauses beim von ihm ins Leben gerufene und gut angenommene Weihnachtsmarkt gemacht, wo er jedes Mal in frohe Kinderaugen schauen durfte. „Bei vielen Besuchen in verschiedenen Kaller Einrichtungen sowie bei Gratulationsbesuchen zu runden Geburtstagen oder Ehejubiläen habe ich viele interessante Menschen kennenlernen dürfen“, resümiert er. In bester Erinnerung ist ihm auch der Abend „Auf ein Bier mit Hendrik Wüst“ geblieben sowie ein gemeinsamer Termin zusammen mit seinem alten Schulfreund und heutigem Landes-Umweltminister Oliver Krischer anlässlich der Fertigstellung der örtlichen Spielplätze nach der Bleisanierung. Auch die ehemalige Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat Kupp bei einem Termin auf Vogelsang kennengelernt.
Um seinen unermüdlichen Einsatz machte Stefan Kupp nie ein großen Aufhebens, er war überall präsent, inszenierte sich aber niemals selbst. Seine Schlussworte bei seinem ganz persönlichen Rückblick passen zu seiner bescheidenen Wesensart: „Es war mir eine Ehre, fast acht Jahre Ortsvorsteher von und für Kall zu sein. Ich wünsche meinem Nachfolger viel Erfolg!“

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